Westrhauderfehn

Westrhauderfehn ist von der Einwohnerzahl her der Größte der zehn Ortsteile der Gemeinde Rhauderfehn. Johann Friedrich Heydecke und Thomas Stuart, Emder Kaufleute, der Stickhauser Amtmann Rudolf von Glan, Rezeptor Ahlrich Ibelings aus Breinermoor und Hausmann Wille Janssen aus Holte gründeten am 10. Juni 1766 den "Gesellschaftsverband der Entrepeneure des Rhauderfehns" und erhielten am 19. April 1769 vom preußischen König mit der Verleihungsurkunde 1500 Diemat von den "Morasten im Overledingerland - Stickhausen" zugewiesen. Hauptzweck dieser Fehngründung waren der Abbau des Moores und die damit verbundene Torfgewinnung, die damals noch reichlich Gewinn versprach. Eine weitere Gewinnquelle erhofften sich die Mitglieder der Rhauderfehn-Compagnie aus der Vergabe der urbar gemachten Flächen an die Erbpächter. So war der Hauptzweck des Unternehmens eindeutig auf die Torfgewinnung ausgerichtet. Der Urbarmachung des Moores zu Kulturland wurde erst viel später eine starke Priorität eingeräumt. Die Planung der Fehncompagnie ging davon aus, eine in sich geschlossene Fehnsiedlung zu gründen. Ein jahrzehntelanger Rechtsstreit zwischen dem Malteserorden und der Fehncompagnie, der schließlich zu einer generellen Einstellung der Siedlungstätigkeit im damaligen Ost-fehn führte, trug wesentlich zur schnelleren Entwicklung des West-fehns bei, das sich aufgrund des hier ansässigen Handels, Handwerks und nicht zuletzt der Schifffahrt nach und nach zum zentralen Ort und wirtschaftlichen Mittelpunkt des gesamten Overledingerlandes entwickelte. Westrhauderfehn hat eine räumliche Ausdehnung von 1688 Hektar und zählt ca. 7.160 Einwohner.